Vorwort aus dem Pfarrbrief
Liebe Gemeinde,
haben Sie auch die Sommerferien genutzt, einmal ein neues Buch zu lesen? Heute möchte ich mit Ihnen eine Frucht meiner Sommerlektüre teilen. Es handelt sich um einen Roman von François Mauriac mit dem Titel: Natterngezücht (1931). „Was ich mein ganzes Leben lang so sehr verabscheute, war gerade das – nichts anderes -, dieses grobe Zerrbild des christlichen Lebens, dieses mittelmäßige Pflichtchristentum! Ich habe so getan, als hätte ich darin die wesensechte Ausdrucksform des Christentums erblickt, um so das Recht zu haben, es voll Haß und Verachtung abzulehnen.“ (Natterngezücht, S. 226)
Diese Worte bekennt ein zutiefst verbitterter, zu Reichtum gelangter Anwalt, der vom Geiz zerfressen ist. Die Hauptfigur im Roman schaut auf ihr Leben zurück, auf eine zerstrittene Familie, die rein äußerlich dem katholischen Glauben anhängt, aber nach den Regeln des Geldes und Neides lebt. Er hat sich von der Kirche distanziert. Sie haben es auf sein Geld abgesehen und warten bis er stirbt. Der Roman wird aus der Perspektive dieses todkranken Anwaltes erzählt und hat die Form eines Bekenntnis- und Abschiedsbriefes an seine Frau. Man ist ihm zunächst als Opfer der Familie zugeneigt, merkt als Leser aber bald, dass auch sein Herz eine Schlangengrube ist. Am Ende steht der Anfang einer Bekehrung und die oben zitierte Einsicht. Ein oberflächliches Christentum hat ihm den Weg verstellt zu einer tiefen, erlösenden persönlichen
Christusbeziehung. Und er bekennt: „[Mein Verbrechen] bestand nicht nur in dem wüsten Natterngezücht von Haß gegen meine Kinder, von Rachsucht und Geldgier. Es bestand auch darin, daß ich meinen Blick absichtlich nicht mehr über diese wirr verschlungenen Schlangen hinausheben wollte! Ich hatte an diesem häßlichen Gezücht festgehalten, als sei es mein Herz selber, als hätte das Pochen meines Herzens sich mit dem Zischeln dieser gefährlichen Nattern vermischt. Über fünfzig Jahre habe ich in meinem Innern nur das gesehen, was ich im Grunde nicht war. Und den anderen gegenüber hatte ich es genauso gemacht.“ (Ebd., 206)
Der Roman ist ein großes Stück französischer Literatur und regt zum Nachdenken an, über meinen gelebten Glauben. Welches Bild gebe ich als Katholikin oder Katholik für andere Menschen ab? Welche Regungen meines Herzens bestimmen mich im Letzten? Kann ich mich über meine eigenen Verstrickungen hinausheben und die anderen wohlwollend beurteilen? Und wie sehr nehmen mich äußere Dinge in Besitz?
Der Schriftsteller Mauriac spielt durch die eindimensionale Perspektive des Protagonisten mit meinen Erwartungen als Leser und nimmt mich so auf einen Weg mit, der auch mich am Ende der Lektüre anders hervorgehen lässt als zu Beginn, zumal am Ende diese Perspektive noch einmal überraschend gedreht wird. Das alles sind Hinweise von Bekehrung, von Infragestellung meiner festgefahrenen Meinungen über mich, Gott und andere. An einer entscheidenden Stelle im Roman gesteht die Hauptfigur: „Ich kann nicht länger leugnen, daß in meinem Innern ein Weg vorhanden ist, der mich zu deinem Gott führen könnte. […] Vielleicht ist dein Gott gar nicht für euch, die Gerechten, auf die Welt gekommen, wenn er wirklich gekommen ist, sondern für uns.“ (Ebd., 126) Ich möchte ergänzen: Für uns, und für alle, die um ihre Grenzen und Fehler wissen. Eine tröstliche Botschaft!
Mit den besten Segenswünschen!
Ihr Pfarrer Bleckmann
„Zurück in die Zukunft“
Pfarrfest für die ganze Familie in St. Josef Holzminden
von Annika Heuser
Die katholische Gemeinde St. Josef läutete am Sonntag, den 03. September, mit dem ersten großen
Pfarrfest seit der Corona-Pandemie eine neue Ära ein. Künftig ist Pfarrer Bleckmann nicht nur für
Holzminden, Bevern, Polle und Neuhaus, sondern auch für die Pfarrei Maria Königin in
Bodenwerder mit Eschershausen und Stadtoldendorf zuständig. Das unter dem Motto „Auf ein
Neues – Volk Gottes unterwegs“ stehende Fest bot eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen
Kennenlernen.
Im Anschluss an die Heilige Messe um 11 Uhr startete ein buntes Treiben auf dem Gelände am
Mittleren Teich rund um Kirche und Kindergarten, der das 10-jährige Bestehen seiner Krippe feierte
und zahlreich vertreten war. Bei strahlendem Sonnenschein war für Spiel, Spaß, Unterhaltung und
das leibliche Wohl mit herzhaften und süßen Köstlichkeiten bestens gesorgt.
Als die Gläubigen nach dem Gottesdienst die Kirche verließen, wurden sie bereits von Grillduft
empfangen. Fleißige Hände hatten tags zuvor Zelte und Theke aufgebaut und am Sonntagmorgen
alles weitere vorbereitet. Pünktlich zur Mittagszeit standen die Leute Schlange, um
Grillspezialitäten und diverse kalte Getränke zu genießen. Für musikalische Untermalung während
des Essens sorgte Herr Heger aus Polle mit seiner Drehorgel.
Wer sich einen den sommerlichen Temperaturen angemessenen Nachtisch in Form von Eis gönnen
oder an einer Weinprobe mit edlen Tropfen aus dem Frankenland teilnehmen wollte, befand sich bei
Ehepaar Krammer und seinen Helferinnen in guten Händen.
Aktionen und Attraktionen für Groß und Klein reihten sich nahtlos aneinander.
Kita und katholische Grundschule hatten vielfältige Spiel- und Bastelmöglichkeiten für die Kinder
vorbereitet, die eifrig genutzt wurden. Auch der Landkreis war mit einem Angebot vertreten. Auf
der Hüpfburg herrschte stets reges Treiben, wobei die Energiereserven an den aufgestellten
Popcorn- und Slush-Eis-Maschinen wieder aufgefüllt werden konnten.
Wie von Pfarrer Bleckmann in der Predigt angekündigt, erhielt die Gemeinde außerdem Besuch von
einer Filmrarität: Auf dem Parkplatz war ein echter Delorean (bekannt aus den Filmen „Zurück in
die Zukunft“) zu bewundern, der mit seinen Flügeltüren die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf
sich zog.
Am Stand der Handarbeitsgruppe bestand die Möglichkeit zum Kauf von verschiedenen Kreationen
und der Ausschuss „Mission, Entwicklung, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ informierte
über 30 Jahre Partnerschaft mit Bolivien.
Ein Buffet mit leckeren selbstgebackenen, allesamt gespendeten Kuchen und Torten lockte zur
Kaffeezeit die Massen ins Josefshaus. Parallel boten die Messdiener selbstgemachte Waffeln an.
Dank der großen Auswahl war wirklich für jeden etwas dabei.
Orgelbauer Krawinkel hielt für alle Interessierten in der Kirche einen Vortrag zu den notwendigen
Sanierungsmaßnahmen der Holzmindener Orgel. Johannes Winter gab dabei einige ausgewählte
Lieder zum Besten. Der Erlös des Gemeindefestes fließt vollständig in den Spendentopf zur
Sanierung des Instruments.
Unter den Teilnehmern eines Quizes zum Thema „Sommerliches Musikstück“ wurden fünf
glückliche Gewinner ausgelost, die sich über liebevoll ausgesuchte Preise freuen durften.
Ein rundum gelungenes Fest neigte sich schließlich gegen 17 Uhr seinem Ende zu.
Für das Organisationsteam haben sich der Einsatz und die große Bereitschaft bei der Vorbereitung
des Pfarrfestes in jedem Fall gelohnt. „Wir sind sicher, dass die Gäste bei diesem Fest viel Freude
gehabt haben, auch über Gemeindegrenzen hinweg“, so ein Fazit. Gleichzeitig dankt das Team allen
freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr großartiges Engagement im Vorfeld und beim
eigentlichen Pfarrfest, ohne dass eine solche Veranstaltung nicht „gestemmt“ werden könnte.
Eine neue Gottesdienst-Ordnung ab September 2023
Ab September 2023 wird mir neben der Pfarrei St. Josef, Holzminden auch die Pfarrei Maria Königin, Bodenwerder mit Eschershausen und Stadtoldendorf übertragen. Die Einführung dort wird am Samstag, den 09. September 2023 um 16 Uhr in der Pfarrkirche in Bodenwerder stattfinden. Damit werden beide Pfarreien selbständig bleiben jedoch Teil des sog. Überpfarrlichen Personaleinsatzes (ÜPE), d.h. beide Pfarreien teilen sich das pastorale Team. Dieses besteht aus mir, Ihrem Pfarrer, und einer noch zu suchenden Person als pastoralem Mitarbeiter.
Bei aller Eigenständigkeit der Pfarreien hat dies aber Folgen für die Gottesdienstzeiten. Vertreter aus dem PGR St. Josef, Holzminden und Maria Königin, Bodenwerder haben sich zusammengesetzt und eine gemeinsame Gottesdienstordnung zur Feier der Hl. Messen am Sonntag erarbeitet.
Am Sonntag wird es in Zukunft bei einer Hl. Messe in Holzminden bleiben, die aber im Wechsel von 9 Uhr (1. und 3. Sonntag im Monat) und 11 Uhr (2. und 4. Sonntag im Monat) gefeiert wird. Bevern und Polle haben im Monat je eine Hl. Messe am Vorabend um 18 Uhr. Gibt es einen 5. Sonntag im Monat, wird es auch eine Hl. Messe in Neuhaus geben um 18 Uhr und am Sonntag dann um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef.
1. Sonntag im Monat | 2. Sonntag im Monat | 3. Sonntag im Monat | 4. Sonntag im Monat | 5. Sonntag im Monat | |
Samstag 18 Uhr | Bodenwerder | Bevern Okt-März: 17 Uhr | Bodenwerder | Polle Okt-März: 17 Uhr | Neuhaus Okt-März: 17 Uhr |
Sonntag 9 Uhr | Holzminden | Stadtoldendorf | Holzminden | Stadoldendorf | STA / BW / ESCH |
Sonntag 11 Uhr | Eschershausen | Holzminden | Eschershausen | Holzminden | Holzminden |
(Anm.: Die Pfarrei Bodenwerder wechselt jedes Quartal die Gottesdienstorte pro Zeitschiene einmal durch.)
Die Hl. Messen unter der Woche bleiben davon unberührt. An Feiertagen müssen wir zusammen mit den Gremien beider Pfarreien noch Lösungen finden.
Der September wird ein Übergangsmonat sein, die Zeiten dafür werden im nächsten Pfarrbrief bekanntgegeben. Ab Oktober tritt dann die oben dargestellte Gottesdienstordnung in kraft.
Wie schon bei den Werktagsmessen werden wir auch bei den Sonntagvorabend messen eine Winterzeit um 17 Uhr haben.
Mir ist bewusst, dass die Neufestlegung von Gottesdienstzeiten eine sensible Angelegenheit ist. Im Rahmen des Vorgegebenen haben wir versucht, eine verlässliche Regelung zu treffen, die den gegebenen Umständen gerecht werden kann.
Weitere Möglichkeiten in Form von Fahrdiensten etc. können jetzt weiter besprochen werden. Machen Sie sich auch gerne auf den Weg oder sprechen Sie uns an, damit wir ggf. Transporte organisieren können bzw. wenn Sie selbst sich dafür bereiterklären.
Nach Ablauf eines Jahres werden wir noch einmal darauf schauen und unsere Erfahrungen evaluieren.
Wir bitten Sie, diese Veränderungen großherzig mitzutragen.
Ihr Pfarrer David Bleckmann Frau Brunhilde Kochta, PGR-Vorsitzende
Gottesdienste
Donnerstag
05.10.202326. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Heilige Messe
Bevern
anschließend Rosenkranzgebet
Freitag
06.10.202326. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Heilige Messe
Holzminden
Samstag
07.10.202326. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Heilige Messe zum Patronatsfest der Hl. Hedwig
Bevern
anschließend gemeinsames Abendbrotessen
Sonntag
08.10.202327. SONNTAG IM JAHRESKREIS
- 11:00 Uhr
-
Heilige Messe
Holzminden
Dienstag
10.10.202327. Woche im Jahreskreis
- 10:30 Uhr
-
Gottesdienst im Seniorenheim am Pipping
Holzminden
- 19:00 Uhr
-
Frauen-Wortgottesdienst
Holzminden
zum Thema "Alt werden - wie geht das?"
Donnerstag
12.10.202327. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Heilige Messe und Rosenkranzandacht
Bevern
Freitag
13.10.202327. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Heilige Messe
Holzminden
Sonntag
15.10.202328. SONNTAG IM JAHRESKREIS
- 09:00 Uhr
-
Heilige Messe
Holzminden
anschließend Kirchenkaffee
Donnerstag
19.10.202328. Woche im Jahreskreis
- 17:00 Uhr
-
Rosenkranzandacht
Bevern
Aktionen in der Gemeinde
Gäste immer herzlich willkommen!

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